Kuba, Iran, Island: Einige Länder wurden in den letzten Jahren regelrecht von Touristen überrannt. Manche Studiosus-Gäste fragen sich – und uns –, warum wir in solchen boomenden Ländern Studienreisen anbieten, obwohl die Qualität der Reisen nicht immer dem gewohnten Studiosus-Standard entspricht.
Liebe Leserinnen und Leser,
wenn ein Land hohe Zuwächse bei den Tourismuszahlen aufweist, hat das seine Gründe: im Iran z. B. die politische Entspannung nach dem Atomabkommen und den letzten Wahlen. Island profitiert u. a. von seiner politischen Stabilität und dem positiven Image, zu dem die isländische Mannschaft bei der Fußball-EM 2016 beigetragen hat. Und Kuba lockte viele Touristen u. a. durch eine Verbesserung des Verhältnisses zu den USA.
Auch Studiosus-Gäste sind für diese positiven Entwicklungen empfänglich. Lange Zeit konnten sie den Iran eben nicht entspannt entdecken. Jetzt, wo dies der Fall ist, möchten sie die Gelegenheit wahrnehmen. Und ähnlich verhält es sich mit Island und Kuba. Da ist es keine Option, in Boomregionen vorübergehend keine Studienreisen anzubieten. Denn wir wollen ja die Wünsche unserer Gäste erfüllen!
Zu diesen Wünschen und Erwartungen gehört auch die hohe Qualität unserer Reisen. Doch diese ist in Boomländern gefährdet, da es zu unvorhergesehenen Hotelwechseln, zu längeren Wartezeiten vor Sehenswürdigkeiten etc. kommen kann. Um die Studiosus-Qualität auch hier sicherzustellen, ergreifen wir verschiedene Maßnahmen.
Nehmen wir das Beispiel Island. Hier führt der Boom vor allem zu einer Überlastung der Hotelinfrastruktur. Wir reservieren daher die Zimmer für unsere Gruppen bis zu zwei Jahre im Voraus. Aufgrund der langjährigen guten Zusammenarbeit werden wir von einigen Hotelketten als erstes informiert, wenn sie ihre Reservierungslisten öffnen. Außerdem planen wir unsere Reisetermine so, dass wir nicht gleichzeitig mit mehreren Studiosus Gruppen an einem Ort sind und uns quasi selbst die Hotelzimmer wegnehmen.
Dennoch kommt es vor, dass uns Hotels wegen Überbuchung kurzfristig Zimmer absagen und einzelne Gruppen in einem anderen Hotel als ursprünglich ausgeschrieben übernachten müssen. Dieses Problem sprechen wir offen in unseren Katalogen an, sodass die Gäste sich darauf einstellen können.
Ein weiteres Thema sind die stark überlaufenen Sehenswürdigkeiten. Wir sensibilisieren unsere Reiseleiter entsprechend und weisen sie an, die geplanten Besichtigungen auch kurzfristig so umzustellen, dass die Studiosus-Gruppen beispielsweise nicht gerade dann den Geysir Strokkur besuchen, wenn Tausende von Passagieren eines Kreuzfahrtschiffs dasselbe tun.
Als erfahrener Reiseveranstalter haben wir also durchaus Möglichkeiten, auch in Boomländern eine im positiven Sinne erlebnisreiche Studienreise zu gestalten. Das zeigt auch die Kundenbefragung nach der Reise. 2017 gaben 92,4 % unserer Gäste in Island an, dass sie ihre Reise weiterempfehlen würden.
Ihr Peter-Mario Kubsch