Die Männer des nepalesischen Dorfes Golche Namphu riskieren ihr Leben für das flüssige Gold des Himalayas.
Die halsbrecherische Honigernte hat bei den Gurung in dem nepalesischen Dorf Golche Namphu eine lange Tradition. Bevor sie als Honigjäger an die Arbeit gehen, opfern sie und ihre Angehörigen Reis, Blumen oder schlachten sogar ein Tier, um die Götter gnädig zu stimmen. Nicht nur das Klettern auf den Strickleitern ist lebensgefährlich, sondern auch die Attacken der Kliffhonigbienen, die als größte der Welt gelten.
Ihr Gift ist neunmal so stark wie das unserer europäischen Honigbienen. Obwohl die Männer nur unzulängliche Schutzkleidung tragen, sterben nur wenige von ihnen an den Stichen. Ihr Immunsystem hat sich auf das Gift eingestellt. Öfter passiert es, dass ein Jäger abstürzt. Doch auch die Bienen müssen für den Honig mit ihrem Leben bezahlen: Bei der Jagd nach dem Honig zerstören die Gurung die Waben des Nestes. Allerdings wissen sie auch aus jahrhundertelanger Erfahrung, dass sie die Bienenvölker nicht ausrotten dürfen. Denn dann würde es das flüssige Gold des Himalaya nicht mehr geben.