Studiosus-Förderprojekt Secondhand, Solarkocher und Selbstgestricktes

Neu: Secondhandshop in Thessaloniki
Seit 2018 unterstützt Studiosus über die Studiosus Foundation e. V. ein neues Sozialprojekt im griechischen Thessaloniki. Die Evangelische Kirche deutscher Sprache für Nord- und Mittelgriechenland betreibt dort den Secondhandshop „Apo mena gia sena – Von mir zu dir“. Er soll den preiswerten Kauf qualitätsvoller, schöner Kleidung für Menschen mit niedrigem Einkommen ermöglichen. Zugleich soll sich der Shop zu einer Einrichtung für Begegnungen zwischen den Käufern und Flüchtlingsfrauen aus Syrien entwickeln, denn die Gemeinde unterhält zwei Wohnungen für Frauen, die aus Syrien geflüchtet sind, und deren Kinder. Die Studiosus Foundation e. V. hat für die Einrichtung eines Treffpunkts in Form einer Café-Ecke im Laden gesorgt und übernimmt für ein Jahr das Gehalt einer Mitarbeiterin, die den geflüchteten Frauen auch Schneiderkurse anbietet. Dadurch soll ihnen eine berufliche Perspektive eröffnet werden, wenn sie nach dem Ende des Konflikts wieder nach Syrien zurückkehren. Studiosus-Gäste besuchen das Projekt auf der Reise „Nordgriechenland – mit Chalkidiki-Halbinsel“ und können sich mit Pfarrerin Brigitte Bittermann über die sozialen Projekte der Kirche und die aktuellen Entwicklungen im Land austauschen.

Der Secondhandshop der Evangelischen Kirche in Thessaloniki soll zu einem Begegnungszentrum ausgebaut werden.
Bewährt: Solarkocher für Madagaskar
Die Studiosus Foundation e. V. unterstützt nicht nur laufend neue Entwicklungsprojekte, sondern fördert viele Vorhaben auch über einen längeren Zeitraum hinweg. Zum Beispiel die Herstellung von Solarkochern in Madagaskar. Die Schweizer Organisation ADES (Association pour le Développement de l’Energie Solaire Suisse – Madagaskar) engagiert sich mit der Einrichtung von Solarzentren seit langem gegen die zunehmende Abholzung der Wälder in Madagaskar. Denn durch die Rodung sinkt der Grundwasserspiegel, was auch die Zukunft der örtlichen Bevölkerung gefährdet. Damit die Einheimischen nicht länger gezwungen sind, noch mehr Wald – und damit ihre Lebensgrundlagen – zu zerstören, verteilt die Organisation gegen ein geringes Entgelt Solarkocher an die Bevölkerung, mit denen man Essen sehr einfach zubereiten kann. So können große Mengen Holz und Holzkohle eingespart werden!
ADES ist in Madagaskar schon seit Längerem aktiv und lässt in drei lokalen Handwerkszentren Solarkocher fertigen. Die Studiosus Foundation e. V. unterstützt dieses Projekt bereits seit einigen Jahren. 2018 wurde der Kauf einer großen Profilrundmaschine und einer Bandsäge für eine Werkstatt, die Solar- Parabol-Kocher in allen Größen fertigt, finanziert. Auf den Reisen nach Madagaskar besucht Studiosus das ADES-Solarenergiezentrum in Tuléar, wo den Gästen auch ein solargekochtes Mittagessen serviert wird.
Selbst gestrickt: KAMER in der Osttürkei
Studiosus-Gäste lernen nicht nur die Projekte in Thessaloniki und in Madagaskar kennen, auch alle anderen Förderprojekte der Studiosus Foundation werden auf Studiosus-Reisen besucht. Dabei können sich die Gäste direkt vom Nutzen der Projekte überzeugen. Manche spenden spontan vor Ort für ein Projekt, andere unterstützen es auch noch nach der Reise, wie zum Beispiel die Familie Kraft aus Mannheim das Frauenprojekt KAMER.
Die Frauenschutzorganisation KAMER entstand 1997 in der Osttürkei, wo die Situation von Frauen nach wie vor schwierig ist. Gewalt in der Familie und Ehrenmorde kommen hier immer noch vor. Frauen in Not können sich an die Hilfsorganisation KAMER wenden. Die Organisation führt Beratungen durch und versucht, den Frauen Schutz, Hilfe und eine berufliche Zukunft zu geben. Das „Women Entrepreneurship Program“ bietet unter anderem Arbeitsplätze in eigenen Cafés oder Restaurants und diverse Ausbildungsmöglichkeiten an. Seit Ausbruch des Bürgerkriegs in Syrien bemüht sich die Organisation zudem um Hilfsmöglichkeiten und Betreuung syrischer Flüchtlingsfrauen.

Hausschuhe helfen Frauen in Not in der Osttürkei – dank des Engagements von Studiosus- Gästen.
In der Kleinstadt Mardin unterstützte die Studiosus Foundation e. V. einige Jahre lang ein von KAMER geführtes Restaurant. Seit 2013 übernimmt der gemeinnützige Verein die Miete für das KAMER-Büro in Mardin.
Irmgard Kraft, eine ehemalige Grund- und Hauptschullehrerin, und ihr Mann Hans- Peter besuchten das KAMER-Projekt in Mardin im Rahmen einer Studiosus-Reise. Frau Kraft fand das Projekt so wichtig, dass sie sich – zurück zu Hause – Gedanken machte, wie sie den Frauen weiterhin helfen könnte. Dabei kam ihr die Idee, dass die von KAMER betreuten Frauen doch Hausschuhe stricken und über das Internet vertreiben könnten – denn in den Wohnbereichen der Häuser werden in der Osttürkei selbst gemachte Hausschuhe getragen. Gedacht, getan! Frau Kraft entwarf zahlreiche Modelle, strickte und häkelte Prototypen und fuhr damit nach Mardin. Sie entwickelte eine Strategie zur Herstellung, zum Vertrieb und Versand der Hausschuhe: Sie sollen demnächst online nicht nur in der Türkei, sondern weltweit angeboten und verkauft werden.
Drei Beispiele, die die ganze Bandbreite des Studiosus-Engagements zeigen. Bisher haben wir über 200 Projekte in aller Welt unterstützt. Das positive Feedback unserer Gäste ist für uns der beste Ansporn, mit unserer Förderung von sozialen, kulturellen und ökologischen Projekten in den von uns bereisten Ländern fortzufahren.
Unter www.studiosusfoundation.org finden Sie eine Übersicht aller geförderten Projekte sowie eine Bankverbindung für Spenden. Spendenquittungen werden ausgestellt.
Die Studiosus Foundation e. V. trägt das Spenden-Siegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI). Das Siegel bescheinigt eine transparente Verwendung der Mittel, eine sachliche und wahrhaftige Information sowie angemessene Verwal- tungsausgaben. So können Spender sicher sein, dass ihre Hilfe auch ankommt.